Carmen Nebel bleibt sich und ihrer Heimat konsequent treu, modernisiert sich und ihre Show zwar auch immer wieder mal, jedoch behutsam und „stammzuseherfreundlich"
Ihre Gästeliste ist genauso übersichtlich wie die in der Show platzierten Bühnenfeuerwerke. Das alles leider, leider zu Lasten der Quote.
Nebels „Heimspiel“ aus Silbereisens Wohnzimmer in Riesa (Jahrelang baute der Superstar aus Bayern, dort mit seinen Festen den Erfolg auf) - im nur knapp 50 Kilometer entfernten Grimma wuchs die studierte Pädagogin auf - sahen in Deutschland gerade mal 3,09 Millionen Fernsehzuschauer (12,1 Prozent Marktanteil). Da ist freilich Luft nach oben.
Die Riesaer feiern in der Sachsenarena ihren Fernsehstar von nebenan, freuen sich, dass sie Roland Kaiser einen Kaiserschmarrn serviert und die hiesigen Cheerleader zusammen mit DJ Bobo einen großen Auftritt haben.
MAMMMA3
Sarah (ab sofort ohne Nachname Lombardi) startet bei Carmen Nebel ihr Gesangscomeback. Und sie gehört zu „Mammma3“, zusammen mit den jungen Muttis Anna-Maria Zimmermann und Caroline Beil, die nach alkoholfreiem Cocktail nüchtern aber mit viel Herz ihr „LaLeLu 2018“ performen.
Temperamentsbündel mal ganz sanft
Beatrice Egli gehört gerade zu den Stammgästen von Carmen Nebel, die Schweizerin bringt nach zwei Solonummern diesmal mit dem Belgier Yannick Bovy „Dein ist mein ganzes Herz“ auf die Bühne.
Grußbotschaft an D.T.HECK
Heinz-Rudolf Kunze, Gitte Haenning, VoxxClub, Mary Roos, Barry Ryan und einmal mehr der unverwüstliche (und überhaupt nicht unhöfliche!) Bernhard Brink komplettieren den Künstlerreigen. Überaus sympathisch Brinks spontaner Gruß an den schwerkranken „Mr. ZDF“ Dieter-Thomas Heck.
Zu wenig Emotionen
Alles in allem ist „Willkommen bei Carmen Nebel“ ein leichter Sonnabendabend-Showcocktail, der ein paar mehr Emotionen und etwas weniger Bobo gut vertragen hätte. Trotzdem dürfte vor Carmen Nebel und ihrem Team ein unruhiger Sommer liegen, denn eine weitere Quotentalfahrt darf sie sich bei ihrer nächsten Show am 29. September aus ihrer Wahlheimat Berlin wirklich nicht mehr leisten. Ob sich die „Grand Dame“ der Deutschen Musikshow dem zeitgeistigen Motto „NO RISK NO FUN“ beugen kann, um ihrer Show den modernen Drive zu geben, den sie dringend brauchen würde – wird sich zeigen.
Fotos: Uwe Schwarz